Snowboard im Schnee
Zillertal Winter

Winterzauber und Tiefschnee-Rausch

In so vielen Jahren kam ich im Winter immer wieder an diesen Ort zurück. Das Zillertal ist die Heimat meiner winterlichen Leidenschaft. Unendliche Gipfel, das makellose Weiß der Schneelandschaften, auf Carving-Autobahnen ins Tal hinunter, Freeriden im unberührten Tiefschneeparadies, abseits der präperierten Pisten, Apres-Ski beim Alpenglühen und die besinnliche Ruhe am Gipfelkreuz: Das ist das winterliche Zillertal für mich.

Es gibt hier fast keinen Gipfel, den ich nicht im Laufe der letzten 25 Jahre mit meinem Snowboard unter den Füßen erkundet habe. Und ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass das Zillertal eines der wenigen Täler weltweit ist, das mir in all diesen Wintern jeden Wunsch erfüllen konnte.

Wenn ich die aufgeregte und laute Seite des Après-Skis wollte, dann folgte ich den Sirenengesängen bis zum Hüttengaudi nach Maryhofen und suchte ich die Stille am Gipfelkreuz dann war ich am Grübelspitz mit seinem freien Blick auf die Tuxer Bergwelt genau richtig.

Wenn ich mit Freunden des Wintersports die Carving-Autobahnen unsicher machen wollte, dann waren die am Olperer, dem Hauptgipfel des Tuxer Kammes, wie gemacht für uns. Der Olperer hat ein markantes Erscheinungsbild und ist einer der imposantesten Aussichts-Berge mit herrlichem Breitbild-Panorama. Auch die weißen Rampen der Carvingpisten im Skigebiet Hochzillertal/Kaltenbach lockten uns sehr und bescherten uns jedes Mal schneeweiße Glücksmomente.

Egal ob ich vom Seil startend in die steile Tiefschneeflanke des Ahorns fiel oder im Tiefschneewald auf der Eggalm meine Spuren zog. Egal ob die Mutprobe “Harakiri” in Penken im Skigebiet Mayrhofen auf dem Zettel stand oder die läuferische Gelassenheit mit meiner Tochter in der Skischule an der Talstation Hintertux an der Tagesordnung war, ich fühlte immer mehr als Begeisterung: Da war stets eine tiefe, innere Zufriedenheit, die mir diese Orte und Abenteuer mit auf den Weg gaben.

Und egal ob die Kante meines Snowboards am Tuxer Fernerhaus gen Mai auf wässrigen Slush griff oder im Januar bei -25 Grad auf der Sportleralm festfrohr, während ich in der Hütte saß und versuchte das größte Schnitzel im Zillertal aufzuessen. Egal ob ich am Sessellift in Gerlos die Menschen nicht verstand, weil alle holländisch sprachen oder ich nur mühselig begriff, was mir der einheimische Liftwärter mit starkem Akzent am Beilspitz sagen wollte, wenn ich mit ihm über das Wetter schwelgte: Es waren immer Augenblicke in denen die Emotionen und Motivation aus dem Innersten, meinem Herzen, sprühten.

Unzählige Geschichten erlebte ich im Wintertraum Zillertal. Ich werde sie alle nicht vergessen und hoffe, dass noch viele Weitere folgen.

Ein Gastbeitrag von Roberto Irmisch.

“Children of winter never grow old.”

unbekannt